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Diese Rallye bin ich zusammen mit Olaf 2009 und 2010  gefahren

näheres gibt es unter: www.allgaeu-orient.de

 

Die Allgäu Orient Rallye

Viele erfolgreiche Sachen entstanden beim Bier in der Kneipe und wurden in den Grundprinzipien auf Bierdeckeln fixiert. Und so kamen vor über 4 Jahren ein paar Allgäuer auf die Idee eine Low Budget Rallye zu inszenieren. Vom schönen Allgäu ins warme Jordanien. Damit das nicht zu teuer wird und damit auch was Gutes dabei entsteht, mussten die gestarteten Fahrzeuge mindestens 20 Jahre alt sein oder durften nicht mehr als 2000,- € (Auto) oder 500€ (Motorrad) kosten. In Jordanien sollten sie am Ende für einen Guten Zweck versteigert werden. Inzwischen hat sich diese Idee zum Selbstläufer entwickelt. 2009 startete die vierte Ausgabe der Allgäu-Orient Rallye und noch schneller als bei der DAKAR waren in weniger als einer Woche nach Nennungsöffnung alle Startplätze vergeben! (Für 2010 waren alle Plätze in weniger als einen Tag vergeben). Gestartet wird in Teams mit 4-6 Personen verteilt auf zwei oder drei Autos – bis 2009! Zu unserer eigenen Überraschung erfuhren wir erst nach der Nennung, das wir die ersten sind die diese (Tor)Tour mit Motorrädern wagen sollten. Im Team mit 2 Autos (also 6 Personen).

Ab Januar ging es in die Planung. Welchen mindestens 20 Jahre alten Motorrädern ist so eine Tour zuzutrauen? Wir entschieden uns für zwei Suzuki GSX400E, die auch reichlich angeboten wurden. Nach gründlichen Check und Tausch aller wichtigen Verschleißteile präsentierten die sich Ende März im Top Zustand. Eigentlich viel zu Schade um sie am Ende der Tour zu spenden. Unsere Teammitglieder im Team 44 setzten dagegen auf bewährte Fahrzeuge, denen sie zum Ende Ihrer Lebensdauer lieber die Reise nach Jordanien gönnten als der deutschen Schrottpresse.  

 

2009 und 2010 starteten wir jeweils mit zwei Suzuki GSX 400

   

Nach viel Vorbereitung und Planung trafen sich dann am 1. Mai im Festzelt von Oberstaufen alle Teilnehmer zur Abnahme und Rallyeparty. Erste Kontakte wurden geknüpft und es war schon beeindruckend was einzelne Teams an Fahrzeugen an den Start brachten und welche Resonanz die „Rallye“ in der ganzen Region hat.

Am 2. Mai war Start im Festzelt. Erstes Etappenziel Istanbul, das man nach 4 Tagen bei freier Streckenwahl erreichen musste. Also im Schnitt ca. 600km jeden Tag. Gar nicht so einfach, wenn keine Autobahnen und Mautstrecken befahren werden dürfen, was alleine für Österreich schon einiges an Planung bedeutet. Jeder zusätzliche Grenzübertritt bringt Punkte für die Wertung und auch einige Sonderaufgaben waren auf dem Weg dorthin zu bewältigen. Pünktlich um 8 sind wir am Festzelt. Draußen Chaos. Ca. 200 Autos der 400 Teilnehmer zuzüglich der Einheimischen Zuschauer haben sämtliche Parkmöglichkeiten ausgeschöpft. Da es dazu noch regnet nutzen wir erstmals die Vorteile der Motorräder und parken im trockenen Festzelt. Für die Zuschauer eine Gaudi, zieht sich die Startprozedur mit Vorstellungen und Programm. Die Stunden verrinnen und irgendwann sind wir dann dran. Start über die Rampe mitten im Zelt. Doch statt endlich Kilometer machen zu können geht es erst mal mit dem Sessellift auf den Hündle, den Hausberg von Oberstaufen. Oben in der Hütte gibt es das Roadbook und eine Teamkamera, mit der wir auf der Tour einiges dokumentieren müssen. Endlich, nach 12 Uhr Mittag können wir die geplanten 600 km angehen. Südlich von München und nördlich vom Chiemsee vorbei, ist unser erster Grenzübertritt in Salzburg. Anschließend geht es am Wolfgangssee vorbei quer durch Österreich. Die Auffahrt zum ersten längeren Pass bedeutet dann Reparaturpause. Der Kühler eines unserer Teamautos kochte über. Ursachenermittlung und Reparatur mit unkonventioneller Lösung gab mir die Gelegenheit einige nicht durchgeführte Zigarettenpausen nachzuholen. Nach „nur“ 480 km und wieder einsetzendem Regen halten wir gegen 22 Uhr an und diskutieren über die weitere Vorgehensweise. Weiterfahren und Kilometer aufholen oder ausgeschlafen und gestärkt am nächsten Tag verlorene Strecke nachholen. Nach kurzer Zeit finden wir einen Bauern der uns für 10 € in seinen Betten übernachten lässt. Nach zünftiger Brotzeit mit Selbstgebrannten Schnaps schlafen wir tief im warmen und trockenen. Nach ebenso zünftigem Frühstück geht es früh am nächsten morgen weiter. Über kleine kurvenreiche und mautfreie Straßen nähern wir uns der ungarischen Grenze. Andere Teams die wir unterwegs immer wieder Treffen, geben uns zumindest die Sicherheit nicht als einzige auf diese Route gesetzt zu haben. Ohne große Ereignisse und bei mittlerweile sonnigem Wetter durchqueren wir Ungarn. Die einzige größere Pause machen wir am Ufer des Plattensees um dort Fisch zu essen. Mit beginnender Dämmerung erreichen wir die rumänische Grenze hinter Szeged.

Wir sind an der Donau.....

 In Rumänien sind die Straßen deutlich schlechter, es ist dunkel und leider regnet es auch wieder. Kurz vor Mitternacht hat dann eins unserer Teamautos in Timisoara auch noch einen platten Reifen. Eigentlich hatten wir uns nach unserem ursprünglichen Plan vorgenommen an diesem Tag bis ins Enduromaniagebiet südlich von Caransebes zu fahren. Die Baustellen auf der E70 mit ungesicherten Gefahrenstellen insbesondere für Motorradfahrer lassen uns aber nach teaminterner Diskussion irgendwo ein stilles Plätzchen zum zelten suchen. 730 km Landstraße waren es an diesem Tag. Zwar sind nur 666 km/ Tag erlaubt, da wir aber die letzten 60-70 km nach Mitternacht gefahren sind zählen wir die schon dem neuen Tag zu. Früh am nächsten morgen geht es, gestärkt mit einem Kaffee, weiter. Wir folgen der E70. Beim fahren kommen einem da schon Gedanken, warum macht man so eine Tour? Die Alternative wäre jetzt auf Arbeit Stress zu haben und so genieße ich gedanklich das Vergnügen, den ganzen Tag Motorrad fahren zu dürfen. Bis zur Donau ist die Strecke abwechslungsreich und die Landschaft schön. Auch die Donau ist hier schon deutlich breiter als in Deutschland. Drüben am anderen Ufer liegt Serbien. Als die E70 den Lauf der Donau verlässt wird es jedoch öde. Vorbei an weiten ebenen Flächen und gigantischen brachliegenden Industriearealen nähern wir uns der bulgarischen Grenze.

 

Wir finden die Grenze nicht und so sind uns (2010) ein paar freundliche Moppedfahrer behilflich und führen uns hin................

Getrennt durch die mittlerweile über 100m breite Donau, gibt es nur eine Brücke zwischen beiden Ländern oder Fähren. Wir wählen die Brücke nach Ruse. Kaum haben wir die E70 verlassen gibt es auch wieder schöne Stellen und zwischendrin ein Ort wie aus 1000 und einer Nacht. Der Grenzübertritt nach Bulgarien geht schnell und unbürokratisch. Lediglich zwischen den beiden Kontrollstellen wird es für uns Motorradfahrer gefährlich. Ein ganzes Rudel wilder Hunde wittert Beute und scheut nicht davor zurück selbst rollenden Motorrädern in die Reifen zu beißen. Dank kräftigen Schuhwerk ziehen die Hunde aber den kürzeren – ohne Beute. Die folgende Fahrt über die erstaunlich gut ausgebaute E85 lässt uns aber noch mal richtig Kilometer machen. Trotz Ortsbeschilderung stehen nur wenige Häuser am Wegesrand. Eine grüne Landschaft im Sonnenuntergang lässt uns das Motorradfahren genießen. Immer wieder kommen wir an Rapsfeldern vorbei die herrlich duften. Südlich von Veliko Tarnovo steuern wir, mittlerweile ist es dunkel, einen der wenigen in Campingführern enthaltenen Campingplätze in Bulgarien an. Wir Motorradfahrer gönnen uns den Luxus einer Hütte. Bei einem Preis von umgerechnet 5 €/Person sparen wir uns das aufbauen des Zeltes. Am nächsten morgen sorgen wir für eine leicht verspätete Abfahrt. Es waren noch nicht alle Uhren auf osteuropäische Zeit umgestellt. 50 km später in der kleinen Stadt Grabovo folgt ein unvergessliches Frühstück vor einer Bäckerei. Einfach lecker und ein Genuss was es dort an herzhaften und süßen gibt. Und der leckere Kaffee lässt den Koffeingehalt im Blut auf ein zufriedenstellendes Maß steigen. Mehr Kopfzerbrechen bereitet uns eine der zu lösenden Aufgaben. Aus einer Tageszeitung des 3.ten Rallyetages müssen 3 Überschriften aus Titelblatt, Sport und Regionalteil der Zeitung ins Wertungsbuch geklebt werden und der Inhalt ins deutsche übersetzt werden. Gar nicht so einfach bei den in Bulgarien verwendeten Schriftzeichen. Die anschließende Fahrt über einen Pass hätte richtig schön sein können wenn das Wetter mitgespielt hätte. Bei Nieselregen und zum Schluss dichtem Nebel fallen die Temperaturen rapide. Herma verflucht sich selber. Liegen doch Ihre für die Tour bereitgelegten dicken Winterhandschuhe friedlich zuhause auf Ihrem Sofa. Eins unserer Teamautos dreht sich sogar auf den glatten Straßen. Zum Glück ohne Folgen. Über Stara Zagora geht es nun Richtung Türkische Grenze. Da wir nicht den Autobahnübergang nach Erdine benutzen wollen machen wir noch einen kurzen Schlenker über Griechenland um dort zu  Mittag zu essen. Der Grenzübertritt in die Türkei ist dann schon etwas langwieriger aber trotzdem Problemlos. Wir verlassen die EU.

 

Damit ich auch weiss wohin der Weg geht, haben mir die Jungs einen Hinweis auf mein Mopped geklebt.....danke Jungs ;-)

Beeindruckend wie unterschiedlich so nahe beieinander liegende Regionen sein können. Während ich Bulgarien als sehr grün und kaum bewohnt in Erinnerung behalte ist die Türkei im europäischen Teil eher dicht bewohnt. Von anfänglich einzelnen Fabriken wird es, je mehr wir uns Istanbul nähern, eine teilweise nicht mehr endende aneinander Reihung von Industriebauten. In Bulgarien sah man höchstens in den Ortschaften ein Polizeiauto. In der Türkei sieht man gerade in Grenznähe viel Militär, sogar eine Panzerkolone kam uns entgegen und auf dem Weg nach Istanbul gab es diverse Polizei- und Geschwindigkeitskontrollen. Zum Glück ohne das wir davon betroffen waren. Am späten Nachmittag erreichen wir die Peripherie von Istanbul. Spätestens ab jetzt sollte man keine schwachen Nerven mehr haben. Energisch drängeln und die Position verteidigen um im Konvoi von 2 Autos und Motorrädern nicht uneinholbar auseinander gerissen zu werden. Aber wenn man sich einmal dran gewöhnt hat ist es eigentlich gar kein Problem. Auch in folgenden großen Städten wie Ankara, Damaskus oder Amman läuft es ähnlich. Energisch fahren und nicht unbedingt auf sein Recht bestehen. Dann geht das ganze Problemlos und mit einer wesentlich höheren Autodichte auf der zur Verfügung stehenden Fläche. Mehr Unfälle oder gar verbeulte Autos als in deutschen Großstädten habe ich nicht gesehen.

 

Wir sind in Istambul und die Moppeds stehen friedlich vor unserer Unterkunft

Da Istanbul vom Übernachtungspreislimit von 10,- pro Nacht ausgenommen ist, gönnen wir uns für zwei Nächte ein Hotel im Zentrum unweit der blauen Moschee. Am 5.ten Tag, dem „Ruhetag“ in Istanbul, gilt es vormittags einige Rallye Aufgaben zu erledigen. Es folgt ein bisschen Shopping und Sightseeing. Nachmittags dann ein Check der bisher absolut unauffällig laufenden Suzukis. Herma klagt ein bisschen über pendeln und die hinteren Stoßdämpfer zeigen deutlichen Ölverlust. Dank E-Bay haben wir gebrauchte Ersatzstoßdämpfer dabei und in 15 min werden diese – für 3,78 € ersteigerte Dämpfer - montiert. Ansonsten muss nicht mal die Kette gespannt werden. Auf der bisherigen Fahrt habe ich akribisch den Verbrauch festgehalten. Während meine GSX um die 4,3 l/100km benötigt, braucht Herma bei gleicher Strecke und Tempo um 3,3 l Normalbenzin auf 100km. Solche Werte von 25 Jahre alten Motorrädern sollten den Konstrukteuren fast aller modernen Motorräder die Schamesröte ins Gesicht treiben.

Abends treffen wir uns auf der Dachterrasse des Hotels, mit Blick auf die Blaue Moschee und die unzähligen Schiffe vor der Meeresenge in Istanbul, um die weitere Route festzulegen. Durch mehrere Aufgaben des Veranstalters ist die Strecke ab Istanbul im groben vorgegeben.

 

Früh am nächsten morgen stellen wir uns der ersten Wertungsprüfung auf Zeit. Das komplette Team muss so schnell wie möglich vom alten Hafen zur Blauen Moschee fahren. Im Istanbuler Stadtverkehr bestimmt jedoch eine geschickte Streckenwahl im unübersichtlichen Labyrinth von kleinen Straßen den Schlüssel zu einer guten Zeit. Motorleistung braucht man nicht und hohes Tempo ist schon gar nicht möglich bei dem Dauerstau. Die schnellsten Teams haben schon am Vortag trainiert und die optimale Route gesucht. Von der blauen Moschee geht es dann mit der Fähre über den Bosporus nach Asien. Ein Teamfoto auf der Fähre ist eine der zu erledigenden Aufgaben. Auf eher uninteressanter Straße verlassen wir Istanbul und folgen der Landstraßen parallel der Autobahn nach Ankara. In Ankara ist ein Teamfoto auf der Treppe der Atatürk Gedenkstätte zu machen. Schnell werfen wir noch einen Blick in das Mausoleum und verlassen Ankara Richtung Ort Göreme in Kappadokien, Weltkulturerbe der Unesco. Laut Karte haben wir zwei mögliche Wege dorthin zu kommen. Wir wählen den über Bala und Kaman. Nicht wissend, dass die große in der Karte verzeichnete Landstraße dieses Jahr eine riesige lange Baustelle mit unterschiedlichsten Schotteroberflächen ist. Erst vorsichtig, gewöhnen wir uns an das fahren mit vollen Gepäck im Sand. Das Tempo wird höher und somit werden kurzzeitige Passagen mit tiefem Sand auch unproblematischer. Zum Schluss fliegen wir förmlich mit normalem Asphalttempo über die Baustelle und haben richtig Spaß. Wahnsinn was mit so alten „Straßenmotorrädern“ alles geht. Den Autos bzw. Fahrern geht es ähnlich. Silke vollendet sehr zu Ihrer Freude im Schotter die 300.000 km ihres „Knödlomobils“ (VW Passat) und Marco lässt den alten Astra derart fliegen, das er nach einer Bodenwelle wirklich mit allen Rädern in der Luft ist. Zum krönenden Abschluss finden wir in der eher wenig bewachsenen Gegend nach 650 Tageskilometern einen idyllischen Zeltplatz mitten auf einer Lichtung in einem kleinen Wäldchen an einem Bach. Mit ein paar Gläsern Rotwein lassen wir diesen schönen Tag ausklingen und das einschlafen fällt trotz der Kälte nicht schwer.

 

...endlich werden die Straßen auch mal abenteuerlich......

Am nächsten Tag erreichen wir nach kurzer Fahrt Göreme. Erstmals auf unserer langen und bisher eher Kilometer machenden Tour kehrt so etwas wie Ruhe ins Team ein. Man muss es gesehen haben diese in den Sandstein gehauenen Wohnungen, unbeschreiblich. Wir genießen diesen Ort mit relativer Ruhe und bringen in Erfahrung, dass der Besitzer des Fairy Chimney Guesthouse, Dr. Andus Ende in Bonn geboren wurde. Nach einem anstrengenden Fußmarsch finden wir auch die versteckte Kapelle, oben auf einem Berg, um ein Teamfoto davor zu machen. Gegen Mittag verabschieden wir uns von diesem einmaligen Ort. Schließlich ist die syrische Grenze unser Tagesziel. Zwischen uns und dem Mittelmeer liegt nur noch das Taurusgebirge. Und das hat es dann leider noch mal in sich. Nach einem kurzen Stopp um Regensachen über zu ziehen tut der Starter an Hermas GSX kein Mucks mehr. Nach dem ersten Anschiebe Versuch läuft sie sofort. Nach wenigen Kilometern geht der Regen in Hagel und Schnee über. Während sich Herma mit einem selbst gedichtet Lied mit dem Refrain „Wir fahren nach Syrien, den da ist es warm“ von Ihren auf dem Sofa liegenden Winterhandschuhen ablenkt sinniere ich darüber nach warum es so weit im Süden so kalt ist und wie fantastisch diese Strecke bei trockenem warmen Wetter sein könnte. Irgendwie erreichen wir Adana ohne Erfrierungen und wir folgen dem Küstenverlauf.

Ab Rumänien haben wir uns angewöhnt bei der Wahl des Tempos den Einheimischen zu folgen. Wenn die langsam fahren tun wir es auch. Und wenn es vierspurig durch Ortschaften geht fahren wir 100 wenn es die Einheimischen auch tun. So fahren wir zügig mit über 80 auf einer breiten Straße nach Iskenderum rein. Mit schlechtem Gewissen und üblem Gefühl in der Bauchgegend folgen wir dann der Kelle eines Polizisten der uns in eine Nebenstraße winkt. Was hatten wir nicht alles gehört wie schlimm es Temposündern in der Türkei ergehen kann. Es folgt eine hektische Diskussion mit dem nicht englisch sprechenden Polizisten. Dann drückt er Herma ein Handy in die Hand. Am anderen Ende will der örtliche Polizeichef in gebrochenem Englisch wissen, was die vielen bunt beklebten Autos in seiner Stadt zu suchen haben. Herma erklärt Ihm, dass wir an einer karitativen Rallye für das World Food Programm der Uno teilnehmen. Damit gibt er sich zufrieden und wir können weiterfahren.

 

....da wir kein GPS benutzen dürfen, muss Olaf immer mal wieder auf die Karte schauen....

Erleichtert genossen wir den Rest des Weges. Endlang der sonnigen Mittelmeerküste schwenkte der Weg dann über eine kurvenreiche Straße mit einmaliger Aussicht ab in eine Ebene zur syrischen Grenze. Kurz vor der Grenze war auch das Tagesziel mit 650 km erreicht. Wir suchten ein Plätzchen zum „wild“ campen. Ohne Erfolg. Daraufhin deckten wir uns in einem kleinen Geschäft mit Brot und Käse fürs Abendessen ein. Für mich als deutschen Großstädter folgten an diesem Abend in der mittlerweile sehr islamisch geprägten Welt zwei neue Erfahrungen. Zum einen die unglaubliche Hilfsbereitschaft der Einheimischen fremden Gästen bei Problemen zu helfen (Touristenhochburgen mal ausgenommen). Zum anderen, der Bierpreis verhält sich umgekehrt proportional zum Benzinpreis.

Ein deutschsprachiger Einheimischer wurde herbeigerufen und über dessen Vermittlung waren wir kurze Zeit später in einem „Touristenzentrum“ unmittelbar vor dem Grenzübergang. Auch wenn das Hotel in keinster Weise die deutschen Standards erfüllte (dafür aber den Anforderungen des Rallyereglements) speisten wir ausgiebig mit unseren neuen Bekannten. Die Motorräder wurden derweil im Hotelflur eingeschlossen und vom Personal bewacht.

Ausgeruht ging es um 7 Uhr zur Grenze. Vor 8 Uhr hatten wir die Türkei verlassen und fuhren, vorbei an einer verbrennenden LKW Ladung, zum syrischen Grenzposten. Die folgenden Abläufe waren vor allem unlogisch und teuer. Aber immerhin 1,5 h Stunden später hätten wir einreisen können. Leider galt das nicht für eins unserer Teamautos. Mit Ausfuhrkennzeichen z.Zt. keine Einreise. Gegen 11 Uhr fuhren wir mit den Motorrädern vor um nicht nachts durch Syrien fahren zu müssen. Ziel war die alte Oasenstadt Palmyra, mitten in der Wüste. Die Navigation gestaltete sich recht schwierig. Keine der beiden Straßenkarten stimmte so recht mit den vorgefundenen Straßen überein und fast alle Richtungsschilder in arabischer Schrift waren für uns nicht lesbar. Irgendwann hatten wir es bis Homs geschafft. Hier sollte der Weg nach Palmyra abzweigen. Aber wie finden? Auf einmal sprach uns im städtischen Stau ein sehr alter Taxifahrer in guten Kölschen Dialekt an. „Wat mot Ihr den hier? Wo wollt Ihr hin? Palmyra! Fahrt mir nach.“ Trotz Fahrgast im Auto brachte er uns zur Straße nach Palmyra und wollte nichts dafür haben. Eins der vielen kleinen Beispiele bei denen uns als Fremden insbesondere in Syrien selbstlos und sofort geholfen wurde. Die Hilfsbereitschaft der Menschen in Syrien steht nach unserer Erfahrung im krassen Gegensatz zu den abschreckenden Grenzformalitäten.

Nun ging es ca. 150 km, mehr oder minder Geradeaus durch die Wüste. Fahrtechnisch vielleicht nicht so interessant, aber die Weite ist einfach beeindruckend. Am späten Nachmittag erreichten wir die Oasenstadt mit Ihren beeindruckenden Ruinen. In einem Garten treffen wir auf viele andere Teams und lösen schon mal vorsorglich die Teamaufgabe. Schnell sind neue Kontakte geknüpft und wir verabreden mit einem Team aus München gemeinsam einen Platz für die Nacht zu suchen. Vorher machen wir noch eine Fotosession in den alten Ruinen mit Motorrädern im Sonnenuntergang.

 

Palmyra ist erreicht....ein unvergleichliche Abend....

Das anschließende Grillen mit gekühlten deutschen Weizenbier machte den Abend absolut perfekt. Zum Abschluss werden wir noch vom Bauern, auf dessen Gelände wir unsere Zelte aufgestellt haben, zum Tee eingeladen. Dank Blue Touth werden syrische und deutsche Volkslieder per Handy ausgetauscht und gegen Mitternacht fallen wir müde aber sehr glücklich in unsere Schlafsäcke. Am nächsten morgen treffen wir unsere Teammitglieder wieder, die über 11 h an der syrischen Grenze verbracht haben und fahren gemeinsam Richtung Damaskus. Da es heute nicht so viele Kilometer sind gönnen wir uns eine ausgiebige Mittagspause im „Cafe Bagdad“ mitten in der Wüste. Zum Irak sind es von hier nur noch 150 km. Am frühen Nachmittag gestaltet sich die Suche nach dem Campingplatz in Damaskus als äußerst schwierig da er sehr versteckt liegt. Auf dem Platz treffen wir wieder auf andere Teilnehmer. Nun versuchen wir auch den Fehler am Starter von Hermas GSX zu finden, denn seit dem Taurusgebirge bin ich auch noch Ihr „Starter“, der immer mal wieder anschieben muss. Eigentlich kein Problem, da die Suzuki selbst kalt morgens auf sandigen Untergrund spätestens beim zweiten Versuch anspringt. Wir bauen den Anlasser aus schauen genauer nach. Eine Kohle ist stark abgenutzt. Also machen wir uns zu Fuß auf die Suche nach einer Werkstatt. Trotz aller Sprachbarrieren landen wir schnell bei einem Motorradschrauber, der kurze Zeit später eine Kohlebürste zurechtfeilt, lötet und in den Anlasser einbaut. Wie neu. Eher entsetzt reagiert er auf die Frage was er für seine Arbeit haben will! In shalla, natürlich nichts. Leider lag es dann doch nicht an der Kohlebürste sondern an der kaputten Wicklung. Dem Werkstattbesitzer haben wir am nächsten Abend alle Motorradteile vorbeigebracht, die wir nicht mehr benötigten. Nun sind wir zu seiner Hochzeit im nächsten Jahr eingeladen…

"Taxi" fahren in Damaskus.....damals war noch alles friedlich.....

 

Am Ruhetag in Damaskus galt es noch einige Aufgaben zu erledigen und abends die Wertungshefte fertig zu machen. Jordanien ist quasi um die Ecke und auf die schnelle an einem Vormittag zu erreichen.

 

Nach leider wieder bürokratischen, teueren und nervenden Ausreisprozeduren erreichten wir gegen Mittag Jordanien. Großer Empfang. Nun wurden alle Formalitäten seitens der Veranstalter für uns erledigt und wir mussten nur auf unsere Papiere warten. Hier gab es auch kalte Getränke, Essen, Geldwechselstuben und alle anderen Teilnehmer mit denen Erfahrungen ausgetauscht werden konnten. Nur noch 100 km, eine Wüstenprüfung und dann eine Woche Erholungsurlaub im Anschlussprogramm – dachten wir.

 

Jordanien ist erreicht....wir sind unendlich glücklich so weit gekommen zu sein

Die Fahrer bekommen noch an der Grenze eine Wegbeschreibung um den Ort der anschließenden Wüstenprüfung zu finden.

Leider eine sehr ungenaue und nach längerer Suche standen wir endlich am Start. Ca. vier Kilometer gilt es auf der Sandpiste zu absolvieren. Der langsamste des Teams wird gewertet und wir haben viel Spaß dabei endlich mal wieder Offroad fahren zu dürfen.

Das Ziel ist durch zwei Reifen gekennzeichnet. Die Rallye ist zu Ende. Keiner steht mit einer schwarz weißen Flagge da und winkt ab und eine Zielrampe gibt es erst recht nicht. In diesem Moment will kein richtiges Zielgefühl aufkommen will.

Wir machen trotzdem unsere Zielfotos und uns danach auf die ca. vierzig Kilometer lange Fahrt quer durch die Wüste um zum Camp in dem wir heute übernachten wollen. Die Wegbeschreibung des Veranstalters ist wieder etwas vage und so verirren sich viele Teams. Sie müssen in der Nacht vom Veranstalter und der Polizei aus der Wüste geholt werden.

Wir haben zum Glück ein GPS und einen Wegpunkt im Ort des Camps. So finden wir unser Ziel nach einer unvergleichlichen und einmaligen Fahrt durch die Wüste. Ich kann kaum glauben wie Offroad tauglich so eine alte Suzuki ist wenn man Gas gibt. Noch euphorisch von der Wüstenfahrt holen wir uns im Camp erst mal ein Bier und werden von den bereits anwesenden Teilnehmern mit lautem Klatschen und auf die Schulter klopfen begrüßt. Erst da kommt das Glücksgefühl auf im Ziel zu sein. Wir haben es wirklich geschafft. Weit über 5000 km Landstraße in 10 Fahrtagen. An diesem Abend wird gefeiert.

 

 

.....noch kurz vor Damaskus machen wir schnell einige Fotos.....inzwischen wird in Homs und Damaskus gekämpft..........heute könnten wir dort nicht mehr durchfahren...

  

 Jordanien

Wir fahren Motorrad in einem Land in dem den Einheimischen per Gesetz gar nicht erlaubt ist Motorrad zu fahren. Unsere Reise beginnt in einem Camp bei Azraq im Nordosten des Landes. Die letzte Nacht war eher kurz. Haben wir doch kräftig gefeiert im Rahmen der Allgäu-Orient Rallye von Deutschland bis eben Azraq gefahren zu sein. Da stört es nicht, dass die ersten paar Hundert Kilometer eher eintönig sind. Mehr oder minder geradeaus geht es durch eine weite ebene Wüste. Weite genießen. In Gedanken versinken und einfach Motorrad fahren. Nach ca. 300 km suchen wir in Ma´an eine Tankstelle. Die 14 Liter Tanks unser 25 Jahren Suzukis sind kurz vor Reserve. Dies gestaltet sich gar nicht so einfach, gibt uns aber Gelegenheit erste Eindrücke von dem einheimischen Verkehrsgebaren zu sammeln. Weiter geht die Fahrt zunächst eher eintönig durch die Wüste, bis nach ca. 40 km in Haarnadelkurven abwärts geht. Nun wird auch die Landschaft interessanter. Links und rechts der Strecke steigen immer höher werdende faszinierende Felsen aus Granit und Sandstein auf. Unser Tagesziel ein Zeltcamp bei Wadi Rum erreichen wir am frühen Nachmittag. Wadi Rum. Hier lagerte 1917 der englische Agent T.E. Lawrence mit Beduinenstämmen. Weltbekannt wurde der Mann durch den Spielfilm „Lawrence von Arabien“. Leider darf man nicht ohne 4x4 ins Wadi fahren und die Suzukis gehen nicht gerade als Enduros durch. So machen wir eine Jeeptour durchs Wadi Rum. Eine fantastische und ziemlich einmalige Landschaft tut sich vor uns auf. Noch beeindruckender ist anschließend das Farbenspiel bei Sonnenuntergang in dieser Landschaft. Am nächsten Tag fahren wir die kürzeste Etappe unserer Tour. Vorbei an Zollkontrollen geht es weiter abwärts. Nach einer kurvenreichen Strecke durch gelbliche Wüstenberge, liegt er vor uns. Der südlichste Punkt unserer Reise. Aqaba am Roten Meer. Ich werde langsamer und genieße die Fahrt hinab zum Golf von Aqaba. Irgendwann wird mir bewusst, dass vor uns nicht nur eine Stadt zu sehen ist. Kaum sichtbar getrennt durch ein Stück unbebautes Land liegt Eilat (Israel). Und von unserem Hotel im Zentrum von Aqaba sind es vielleicht 3 km nach Israel, 15 km nach Ägypten und 25 nach Saudi Arabien. Hier lebten schon vor 3500 Jahren Handwerker und schmolzen Kupfererz. Zu Beginn unserer Zeitrechnung war Aqaba ein wichtiger Rastpunkt für Karawanen und Pilger und weitere 1000 Jahre später war es ein strategisch wichtiger Punkt für die europäischen Kreuzritter. Leider wurde es immer wieder überbaut und die Steine der alten Gebäude für neue benutzt. So sind nur wenig historische Gebäude erhalten. Wir bummeln durch die Stadt und Herma entdeckt Ihr Geschick fürs handeln und kleidet sich neu ein, auch Schmuck ist hier günstig. Abends vor dem Hotel treffen wir das erste Mal andere Motorradfahrer. Der Harley Chapter Beirut macht eine Ausfahrt. Am nächsten morgen brechen wir früh auf und fahren wieder Richtung Norden nach Petra.

 

Der berühmte Eingang in Petra.............unbeschreiblich schön

Diesen Ort muss man gesehen haben. Entlang eines großen Talkessels wurden viele riesige Bauten, vor allem Grabmäler, in den Fels gehauen. In Petras Blütezeit vor ca. 2000 Jahren lebten hier 30- 40.000 Menschen im Königreich der Nabatäer. Es war ein wichtiger Karawanen Handelspunkt. Erst als die Römer die Handelswege änderten geriet die Stadt langsam in Vergessenheit. Wir wandern bis zum späten Abend durch diese einmalige Stadt. Um sie richtig zu sehen sollte man aber 2-3 Tage einkalkulieren.

 

....neu eingekleidet.............

Wir übernachten in einer luxuriösen Appartement Anlage Nahe Petra und gönnen uns am nächsten Vormittag ein ausgiebiges Frühstück. Entlang des alten Königsweges fahren wir Richtung Norden. Der Königsweg ist eine der beiden großen Handelsstraßen die Jordanien durchziehen und deren Ursprung schon 4000 Jahre zurückliegt. In al-Karak versuchen wir, vorbei an einer mächtigen Kreuzritterburg zum Toten Meer zu gelangen. Doch schon bald Stoppt uns eine Militärpatrouille. „The street is off“ wird uns mitgeteilt, kein durchkommen. Am Toten Meer tagt der Weltwirtschaftsgipfel. So folgen wir weiter dem Königsweg. Fahren hinab zum Mujib Dam. Die schmale Straße windet sich entlang dem Fels und es ist beim befahren hilfreich Schwindelfrei zu sein. Langsam erreichen wir die Außenbezirke der Hauptstadt Amman. An den Verkehr und vor allen das stark von Deutschland abweichende Verhalten der Verkehrteilnehmer in solchen arabischen Städten, haben wir uns ja schon gewöhnt. Zum Zentrum hin wird Amman aber immer hügeliger und Kurvenreicher und irgendwann ist die Orientierung ganz weg. Einem Taxi folgend finden wir dann unser Hotel. Das Le Royal „one of the leading Hotels of the world“ und zugleich höchstes Bauwerk der Stadt. Die Aussicht über Amman von unserem Zimmer im 22.ten Stock ist gewaltig und selbst der Kleiderschrank ist beleuchtet. Doch zunächst müssen wir erst einmal dorthin kommen. Motorradfahrer scheinen als Gäste nicht vorgesehen zu sein und so verweigert man uns erst einmal die Zufahrt. Erst als wir auf unsere Rallyeschilder hinweisen und andere Teilnehmer uns unterstützen dürfen wir durchfahren. Danach dürfen wir unsere Motorräder gut bewacht fast direkt neben dem Hoteleingang parken, während alle Autos in die Tiefgarage müssen. Das „angekommen“ Bier zusammen mit anderen Rallyeteilnehmern in der Abendsonne schmeckt besonders.

Den nächsten Tag besichtigen wir Amman. Auch hier stolpert man an jeder Ecke über alte historische Stätten. Uns ist jedoch mehr nach relaxen und so sitzen wir lieber mit anderen Teilnehmern in Cafes, Teegärten oder am Nachmittag im „Bierkeller“ des Hotels, der sich im vierten Stock befindet, und tauschen erlebtes aus.

Um 18 Uhr versammelt sich das ganze Teilnehmerfeld der „Rallye Allgäu-Orient“ in einem großen Saal des Hotels zur Siegerehrung. Schon den ganzen Tag herrscht höchste Sicherheitsstufe rund um das Hotel, den die Siegerehrung wird im Beisein der Schirmherrin der Rallye, Prinzessin Basma al Atal von Jordanien durchgeführt. Nach vielen Reden und Danksagungen gibt es dann endlich die Ergebnisse. Bis auf 3 Teams sind alle anderen Vierte. Es siegen die Extremfahrradfahrer von KRBO die hier mit alten S-Klasse Mercedes unterwegs waren. KRBO heißt Kette rechts (also längste Übersetzung) und Bremse offen. Zweite werden die Allgäuer vom Team Mikado Allgäu vor den Styrien Speed Sisters in Ihren rosa lackierten Autos. Im Anschluss an die Siegerehrung ehrt die Prinzessin persönlich noch 6 Teilnehmer bzw. Teams für besondere Leistungen. Darunter auch Herma und mich. Waren wir doch die ersten die diese karitative Tour mit dem Motorrad gemacht haben. Ist schon ein besonderes Gefühl mal einer echten Prinzessin die Hand zu schütteln.

 

......auch auf dem Mount Nebu macht es Spaß Socken für Target zu stricken...

 

Die Nacht nach der Siegerehrung wird lang und so sehen viele noch ziemlich verkatert aus als wir endlich zum Toten Meer fahren können. Dem tiefsten Punkt der Erde. Vorbei am Berg Nebo wo Moses Gott getroffen haben soll, suchen wir für einen Freund erst einmal den tiefsten Geocache der Erde bevor wir uns zum baden begeben. Es ist ein interessantes Gefühl nicht untergehen zu können. Das GPS zeigt am Strand -420 m und jetzt muss ich meine Suzuki so nah wie möglich ans Wasser fahren. Ein kleiner Traum geht in Erfüllung. Nachdem ich vor Jahren schon am höchsten befahrbaren Punkt der Erde mit dem Motorrad war (mit ca. 5630 m de Pass Khardung La im indischen Himalaja) bin ich nun am tiefsten befahrbaren Punkt der Erde. Der Höhenunterschied zwischen beiden Punkten beträgt über 6000 m und das war mir die lange beschwerliche Reise wert.

 

 

Das 2010er Team im Toten Meer......man geht wirklich nicht unter....

Nachmittags geht es im Konvoi mit allen Teilnehmern zum letzten Punkt der Reise. Einer Käserei, die vom Erlös der letzt jährigen Rallyefahrzeuge gebaut wurde. Der Weg dorthin wird eine Jubelfahrt. Sowohl jordanisches Fernsehen als auch Tageszeitungen haben von der Rallye berichtet. So winken uns viele Einheimische zu, begleiten uns gar mit Ihren Autos und fotografieren den Konvoi. An der Käserei heißt es Abschied nehmen von unseren liebgewordenen Suzukis. Was wir mit diesen 25 Jahre alten 27 PS Motorrädern erlebt haben, kann man nicht für viel und vor allen mehr Geld, neu beim Händler kaufen.

 

Auch 2010 heißt es Abschied nehmen, die Moppeds werden für einen guten Zweck versteigert......

Pünktlich zum Sonnenuntergang bringt uns ein Bus zu einem Hotel am Flughafen. Hier ist noch mal großes Showprogramm und Party für die Teilnehmer. Am nächsten Tag bringt uns ein Sonderflug der „Royal Jordan“ nach Friedrichshafen. Der Empfang am Flughafen ist zünftig. Mit dem Flugzeug fahren wir nach der Landung durch einen Wasserbogen der Flughafen Feuerwehr. Beim ausstieg über den roten Teppich werden wir von einer Blaskapelle mit zünftiger Blasmusik zum anschließenden Freibier begleitet.

 

Wir sind 4te, das Team 24 aus 2010

 

Wehmütig denken wir auf der Zugfahrt nach Köln an das erlebte aber wir können auch genießen. Das satte Grün der vorbei fliegenden Wiesen und Wälder hat auf einmal einen ganz neuen Reiz.

ob

Disclaimer: Natürlich kann man 2,5 Wochen Urlaub auch ruhiger und billiger angehen und gestalten. Nur erleben kann man da bestimmt nicht so viel. Daher möchten wir allen Danken, die uns besonders in den Vorbereitungen unterstützt haben.

Besonders gilt dies für:
- -- Sabine von KS-Parts von der wir fast alle Verschleiß- und Ersatzteile für die GSX 400 zu sehr fairen Preisen erhalten haben.

- Michael von Butzner-Reifenhandel für die fairen Reifenpreise
- Torsten für die logistische Betreuung im Vorfeld und den Transport der Motorräder nach Oberstaufen.

Motorrad Wegner in Monheim gab uns ein paar Prozente auf erforderliche Original Ersatzteile und die La Cava in Köln Widdersdorf spendierte eins der Bäumchen die wir im Team mit nach Jordanien transportierten und am letzten Tag in der Käserei einpflanzten.